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17. Januar 2025
die Finanzmärkte reagieren kaum auf positive US-Daten, Silber verteuert sich 2025 bisher stärker als Gold, und politische Instabilität hinterlässt Spuren in der südkoreanischen Wirtschaft.
Gestern veröffentlichte Daten unterstreichen die aktuelle Stärke der US-Wirtschaft:
Die Finanzmärkte reagierten auf die Daten kaum – sie scheinen sich eher auf den Antritt der neuen US-Regierung zu konzentrieren.
Silber verteuerte sich seit Jahresbeginn um rund sieben Prozent auf 31 US-Dollar je Feinunze. Der Grund: Das seit vier Jahren bestehende Angebotsdefizit dürfte sich in diesem Jahr fortsetzen und möglicherweise sogar ausweiten. Hauptkäufer bleibt die Industrie. Sie dürfte 2024 etwa 700 Millionen Feinunzen nachgefragt haben – das entspräche 58 Prozent der Gesamtnachfrage. Besonders der Ausbau Erneuerbarer Energien erhöht den Bedarf an Silber für Solarmodule. Zudem wird Silber in der Kommunikationstechnologie beziehungsweise im Netzwerkausbau benötigt. Das Interesse an börsengehandelten, mit physischem Silber hinterlegten Zertifikaten bleibt ebenfalls hoch – 2024 dürften weltweit netto 100 Millionen Feinunzen gekauft worden sein. Die Silberpreise korrelieren trotz ihres stärkeren Jahresauftakts weiterhin mit den Goldnotierungen.
Da Gold im Jahresverlauf moderates Aufwärtspotenzial besitzen dürfte, spricht einiges dafür, dass sich Silber nicht von dieser Entwicklung abkoppeln wird.
Der südkoreanische Leitindex KOSPI fiel 2024 in Euro und inklusive Dividenden um fast 15 Prozent – und blieb damit 35 Prozentpunkte hinter dem Durchschnitt der asiatischen Schwellenländer. Zum einen zog die Kursentwicklung des größten Technologiekonzerns den Index herunter, zum anderen führte die sich ausweitende Renditedifferenz zwischen US-amerikanischen und südkoreanischen Staatsanleihen zu massiven Kapitalabflüssen internationaler Anleger. Das erhöhte auch den Druck auf den Aktienmarkt und den Südkoreanischen Won. Die anhaltende politische Instabilität – ausgelöst durch den ehemaligen Präsident Yoon Suk-yeol, der Anfang Dezember kurzzeitig das Kriegsrecht ausgerufen hatte – verstärkte diese Entwicklung und hinterlässt zunehmend Bremsspuren in der Realwirtschaft. Am Aktienmarkt scheint sich allerdings eine Bodenbildung abzuzeichnen. Seit dem Vorjahrestief am 12. Dezember hat der KOSPI – gegen den negativen Trend anderer asiatischer Börsen – rund sechs Prozent zugelegt. Für mittelfristig orientierte Anleger könnte die niedrige Bewertung der Börse in Seoul Einstiegschancen bieten.
Immobilienaktien des STOXX 600 haben in den vergangenen drei Jahren mehr als 26 Prozent an Wert verloren und bilden damit das Schlusslicht des europäischen Leitindex. Dies ist in erster Linie auf den Anstieg des Zinsniveaus zurückzuführen. Inzwischen werden Immobilienunternehmen am Markt günstiger gehandelt als während der Weltfinanzkrise 2008/2009. Der Sektor ist mittlerweile nur noch mit dem 13-Fachen des operativen Ergebnisses („Funds from Operations“) bewertet – damals lag der Faktor noch bei 14. Viel düsterer dürfte es für den Sektor nicht werden. Für eine Erholung bedarf es allerdings neben nachhaltig sinkender Zinsen auch besserer Gewinnaussichten. Diese könnte die anstehende Berichtssaison liefern. Analysten erwarten, dass sich die Unternehmen positiv zur Entwicklung der Mieten äußern und solide Gewinnprognosen geben dürften.
Der US-Dollar ist die weltweite Leitwährung – und war 2024 so stark gefragt wie keine andere Währung der G10-Länder. Rückenwind erhielt er vor allem von der Wirtschaft und der Geldpolitik in den USA. Wie wird sich der US-Dollar unter dem designierten US-Präsidenten Donald Trump entwickeln, vor allem mit Blick auf die Handelspolitik? Das analysiert Michael Blumenroth, Kapitalmarktexperte der Deutschen Bank, im Gespräch mit Finanzjournalistin Jessica Schwarzer.
Neuwahlen in Deutschland, der Regierungswechsel in den USA, die anhaltenden Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten: Wie sich Anleger im kommenden Jahr aufstellen sollten, habe ich in meinem Jahresausblick für Sie zusammengefasst.
Es gibt verschiedene Wege, in Gold zu investieren. Eine besonders exklusive Möglichkeit hat die Münzprägeanstalt der Vereinigten Arabischen Emirate vor Kurzem präsentiert. Die Edelmetallexperten schufen einen Barren in 999,9 Feingold mit einem Rekordgewicht von 300,12 Kilogramm. Das Glanzstück wäre praktisch für alle, die den Gegenwert von rund 25 Millionen Euro in einer (sehr stabilen) Reisetasche transportieren möchten. Seine Dimensionen verblassen allerdings hinter einer Bestleistung, die schon vor Jahrhunderten aufgestellt wurde: Der Goldene Buddha des Tempels Wat Traimit in Bangkok wiegt satte 5,5 Tonnen.
Ich wünsche Ihnen einen glänzenden Tag.
Herzlichst
Ihr Ulrich Stephan
Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden
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