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11. April 2025
der Handelskrieg zwischen den USA und China eskaliert, Mexiko profitiert vom Freihandelsabkommen USMCA, und die US-Inflationsdaten geraten aus dem Fokus.
Der Handelskrieg zwischen den USA und China eskaliert mit gegenseitigen Zöllen zwischen 84 und 145 Prozent. China ist mit 14 Prozent der US-Importe ein wichtiger Handelspartner der USA. Der gesamte Warenaustausch beläuft sich auf 582 Milliarden US-Dollar, wobei sich das US-Handelsdefizit auf 295 Milliarden US-Dollar addiert – 5,8 Prozent mehr als noch 2023. Die USA exportieren nach China Waren im Wert von 144 Milliarden US-Dollar (2,3 Prozent weniger als 2023) und importieren aus China Güter für 439 Milliarden US-Dollar (2,8 Prozent mehr als 2023). Bleiben die Zölle auf dem derzeitigen Niveau, dürfte das die US-Inflation anschieben. Denn Produkte wie beispielsweise Konsumenten-Elektronik oder Spielzeug, Spielekonsolen und Sportartikel stammen zu 27 beziehungsweise 75 Prozent aus China und sind kaum substituierbar. Andersherum wird die US-Landwirtschaft hart getroffen, denn 47 Prozent der US-Exporte von Soja, Getreide, Saatgut und Früchten gehen ins Reich der Mitte. Die Zölle dürften aber die Abhängigkeit Chinas von US-Agrarprodukten erheblich reduzieren, was besonders die US-Bundesstaaten Illinois, Iowa, Minnesota und Indiana betrifft. In den USA findet daher bereits eine Diskussion um Hilfen für Farmer statt. Unter dem Strich zeigen sich die negativen Folgen von Zöllen in Bezug auf Handel und Inflation.
Mexikanische Aktien notieren seit Jahresbeginn per saldo kaum verändert und zeigen sich damit deutlich resilienter als globale Schwellenländer, die im Schnitt 13 Prozent einbüßten.
Zum einen haben Anleger bereits 2024, als ein Wahlsieg Donald Trumps wahrscheinlicher wurde, begonnen, mögliche Zollrisiken für mexikanische Aktien einzupreisen. Zum anderen ist Mexiko im Rahmen des Freihandelsabkommens USMCA von den seit dieser Woche geltenden „reziproken Zöllen“ ausgenommen. Die seit Trumps Amtsantritt auch für mexikanische Exporteure eingeführten Abgaben – unter anderem auf Stahl und Aluminium sowie auf nicht-USMCA-konforme Waren – betragen handelsgewichtet im Schnitt nur gut sieben Prozent, was sogar noch unter dem für andere Länder geltenden Basiszoll von zehn Prozent liegt. Dies verschafft mexikanischen Unternehmen weiterhin einen relativen Vorteil beim Zugang zum US-Markt. In den kommenden Monaten könnten Fortschritte bei einer möglichen vorgezogenen Neuverhandlung des Freihandelsabkommens eine weitere Outperformance mexikanischer Aktien unterstützen. Vorerst bleibe ich jedoch vorsichtig, nicht zuletzt aufgrund des gestiegenen Risikos einer US-Rezession, von der Mexiko infolge der intensiven Handelsbeziehungen zu den USA stärker als andere Länder betroffen wäre.
Die US-Inflationsdaten stehen aktuell nicht so im Fokus wie sonst, bleiben aber maßgeblich für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Vor den Zollentscheidungen der US-Regierung Anfang April hatte der Inflationsdruck stärker als erwartet abgenommen. Die Verbraucherpreise sanken gemessen am Verbraucherpreisindex (VPI) im März im Monatsvergleich um 0,1, im Jahresvergleich um 2,4 Prozent. Auch die Kerninflation – ohne Energie und Lebensmittel – war mit 0,1 Prozent auf Monats- und 2,8 Prozent auf Jahressicht höher als im Februar, aber niedriger als erwartet. Dies könnte sich ändern: Analysten vermuten, dass die neuen Zölle in Höhe von 145 Prozent auf Importe aus China die Inflationsrate um etwa 0,8 Prozent treiben könnten.
Der VPI wird primär für die Sozialversicherung und andere Einkommenszahlungen herangezogen. Die Fed stützt sich bei ihren geldpolitischen Entscheidungen jedoch auf den Preisindex für persönliche Konsumausgaben (PCE). Drei Faktoren sind hierfür verantwortlich.
Die Fed bevorzugt den PCE, da dieser die Inflation umfassender und Änderungen im Konsumverhalten schneller misst.
Die großen US-Technologiekonzerne waren jahrelang die großen Gewinner an der Börse. 2025 dreht sich das Rad jedoch: Zollsorgen und Konkurrenz aus China – besonders in der Automobilbranche und bei Künstlicher Intelligenz – setzten die Kurse unter Druck. Markiert der jüngste Kursrutsch das Ende der Tech-Rally oder eine Einstiegsmöglichkeit? Das analysiere ich im Gespräch mit Finanzjournalistin Jessica Schwarzer.
60 Jahre lang mussten die Piloten der britischen Royal Air Force auf einen beliebten Snack verzichten. Tunnock’s Tea Cakes, ein Baisergebäck mit Schokoüberzug, waren aus den Cockpits verbannt worden, nachdem die süßen Happen 1965 bei einem Übungsflug explodiert waren. Doch jetzt gaben Experten des britischen Zentrums für Luftfahrtmedizin Entwarnung. In einer Dekompressionskammer überstanden die Tea Cakes einen plötzlichen Druckabfall, der einem Aufstieg auf 25.000 Fuß (über sieben Kilometer) Höhe in wenigen Sekunden entsprach. Versuchsleiter Oliver Bird sieht daher keine Explosionsgefahr, hat aber einen guten Tipp: Um ein Auslaufen der Füllung zu erschweren, sollte das Gebäck in gefrorenem Zustand mitfliegen.
Gönnen Sie sich heute eine Kleinigkeit.
Herzlichst
Ihr Ulrich Stephan
Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden
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